Zeiritz von Osten (Versuch)

18.2.2015

Motiviert durch die stabilen Firnverhältnisse möchte ich wieder einmal durchs Ostkar auf den Zeiritzkampel. Leider gibt es unter dem Kar eine Steilstufe, die mitten im Gefährdungsbereich von Grundlawinen liegt - das ist mir zu heiß. Also gehe ich als Ersatzprogramm auf den namenlosen, als Punkt 1757 m in der BEV-Karte gekennzeichneten Gipfel. Die Abfahrt von dort ist so genial (zuerst Pulver im Schatten, dann Firn in der Sonne), dass ich gleich noch einmal hinaufgehe.
Aufstieg zuerst über flache Almböden. Hinten die Niederen Tauern. Die Steilstufe unter dem eigentlichen Ostkar. In Bildmitte muss man irgendwie halb hinauf und dann nach links. Zwar sind schon einige Lawinen abgegangen, aber es hängt auch noch genug oben. Und ich bin nicht ganz so früh dran wie geplant, d.h. dort hat die Sonne schon einige Zeit lang hingeheizt. Und: Bei der Abfahrt müsste ich da natürlich auch wieder durch. Also Planänderung und Alternativberg. Die Alternative ist der Punkt 1757, ganz links. Das Bild ist schon vom zweiten Anstieg mit meinen Spuren drin. Sonstige Spuren gibt es keine. So ganz vertrauenserweckend ist die Querung hier auch nicht... Die Südflanke vom Zeiritzkampel. Extrem steile Grashänge, auf denen der Schnee kaum haften kann. Gegen Mittag geht das Donnergrollen dann los, als hier immer wieder Lawinen abgehen. Zwei (alte) Lawinen haben es auch schon bis zum Aufstiegsweg bei der Achneralm geschafft. Obwohl schon seit einigen Tagen sehr warmes, frühlingshaftes Wetter herrscht, gibt es hier schattseitig noch wunderbaren Pulverschnee! Und das zum Glück gepaart mit sehr sicheren Lawinenbedingungen, denn der Hang ist oben ca. 40° steil. Während ich ein zweites Mal hinaufgehe, donnert hinter mir eine Lawine runter, ganz in der Nähe von der Aufstiegsroute ins Ostkar. Also war die Entscheidung für den Alternativberg doch eine gute!
Rutschbahn der frischen Lawine. Wer 2x raufgeht, kann auch 2 Spuren ziehen! Auch die weitere Abfahrt ist ein Traum, dank der vielen freien Schläge im Wald. IMG 9541 PS Noch eine Rast bei der Achneralm.